Dieter Fehrentz, (VVN/BdA Heidelberg)): 
		Anwort auf Jürgen Grässlin: Widerstand Ja - aber gewaltfrei!
		
		Liebe Freunde,
		
es ist erstaunlich, wie leicht manche Friedensbewegte auf  Machwerke wie den
		Panorama-Bericht "Spenden für den Terror - Deutsche unterstützen Attentäter
		im Irak" hereinfallen. Offensichtlich sollte doch mit dieser Reportage die
		Friedensbewegung als Hilfstruppe von terroristischen Attentätern vorgeführt
		werden. Nachdem diese Sorte von Reportern trotz Verdrehungen, Weglassungen
		und Fälschungen in ihrer Berichterstattung nicht das Durchsickern der
		Wahrheit über den Irakkrieg verhindern konnten: der schon lange vorgeplante
		Überfall, die verlogenen Begründungen, der verbrecherische Angriffskrieg
		selbst und die Besetzung ohne Uno-Auftrag, versuchen sie jetzt den Spieß
		umzudrehen. Nicht die mit hohen Verlusten überfallenen und in eine
		neokoloniale Knechtschaft geworfenen Iraker seien zu bedauern, sondern die
		Besatzungssoldaten, die jetzt unter dem - von ihnen selbst ausgelösten -
		Terror leiden müssten, der auch noch mit Unterstützung der Friedensbewegung
		erfolge und unter deren Schadenfreude..
		
		 Die Leute vom Fernsehmagazin Panorama stellten sich bewusst täuschend als
		vom Magazin "Monitor" kommend bei Joachim Guilliard, dem Sprecher des
		Heidelberger Antikriegsforums, vor. Die Reporter gaben an, sie wollten einen
		Bericht über die noch bestehenden Aktivitäten der Friedensbewegung fertigen.
		Äußerungen von  Joachim Giulliard bei einem im Karltorbahnhof aufgenommenen
		Interview sowie von Kundgebungsteilnehmern bei der montäglichen Mahnwache am
		Anfang der Hauptstraße Heidelbergs wurden dann in der Panorama-Sendung in
		einen völlig sinnentstellenden Zusammenhang gebracht. So wurden, wie
		verlogenerweise der Eindruck erweckt wurde, vom Heidelberger Antikriegsforum
		keine Gelder für den bewaffneten Widerstand im Irak gesammelt, noch wurde
		dazu aufgefordert
		
		Im Übrigen ist Widerstand gegen eine Besetzung, die durch einen
		völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zustande kam, rechtens. Auch die
		Friedensbewegung kann dies vertreten, ohne ihre Ziele zu verraten,. Das gilt
		für den Irak wie für alle überfallenen Staaten, nicht zuletzt für alle
		ehemals von der Wehrmacht besetzten Länder.
		
		Welcher Art der Widerstand ist, hängt von den Gegebenheiten ab, und kann nur
		von den Überfallenen selbst entschieden werden.
		Abzulehnen und zu verurteilen ist blutiger Terror gegen Unschuldige. Jedoch
		allein gewaltlosen Widerstand zu predigen hieße, den sich gegen die
		Fremdherrschaft Wehrenden letztlich die Hinnahme ihrer Vergewaltigung
		zuzumuten. Es sind schließlich die Besatzungsmächte, die Gewalt und Terror
		gegen die Bevölkerung im Irak ausüben. Ihr Abzug würde auch die Gegengewalt
		beenden. Wer aber als eigentliches Hauptziel der Angriffsmächte die
		Herrschaft (ihrer Ölkonzerne) über das irakische Öl erkennt, dem ist klar,
		dass sie dies mit aller Macht, Verbissenheit und Verschlagenheit
		durchzusetzen bestrebt sind.
		
		Die Friedensbewegung, zu der auch das Heidelberger Antikriegsforum zählt,
		hat den Krieg gegen den Irak verhindern wollen und seine sofortige
		Beendigung  gefordert. Jetzt drängt sie auf das Ende der Besetzung und die
		Übergabe der Kontrolle an die UNO bis zur Errichtung einer rechtmäßigen,
		demokratisch gewählten Regierung. Genau dieses aber wollen offenbar die
		Besatzungsmächte verhindern.
		
		Solidarische Grüße,
		Dieter Fehrentz,
		Eppelheim