US-Headquarter: Anteilnahme nach dem Terroranschlag vom 11.9.2001
(Aus der Internetseite des Stadtteilvereins von Rohrbach:  http://www.hilfe-hd.de/rohrbach/us.htm)

Die Stadt ist solidarisch mit "ihren" Amerikanern. Große Welle der Anteilnahme nach dem Terror in den USA - scharfe Sicherheitsmaßnahmen für alle amerikanischen Einrichtungen

Foto: Kresin

Die Heidelberger haben die Terrorakte offenbar bewegt wie nichts zuvor. "Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen", sagte eine ältere Frau, die Blumen für die Soldaten mitgebracht hat: "Damit sie merken, dass wir sie in diesen schlimmen Stunden nicht allein lassen, " Ein ähnliches Bild gab es gestern im gesamten Bereich der Mark Twain Village zwischen der Römerstraße, in der das amerikanische Hauptquartier steht, und der Rohrbacher Straße. Hier leben zahlreiche der in Heidelberg ansässigen Amerikaner mit ihren Familien, und hier war gestern praktisch jede einzelne kleine Nebenstraße mit einer Sperre versehen, vor der amerikanische Soldaten patrouillierten. Von Normalität konnte also gestern keine Rede sein. Trotz des tief sitzenden Schocks jedoch wurde im US-Hauptquartier an der Römerstraße weitergearbeitet. Autos durften nicht passieren, was dazu führte, dass rund um das Hauptquartier in der Südstadt kein Parkplatz mehr zu finden war. Ausgangssperre herrschte für die Soldaten nicht. Verschiedene amerikanische Einrichtungen wie die PX am Czernyring sowie alle vier amerikanischen Schulen und Kindergärten in Heidelberg blieben gestern geschlossen.Auch am heutigen Donnerstag fällt die Schule aus.

In und um Heidelberg (Leimen, Wiesloch, Oftersheim oder Schwetzingen) leben nach Auskunft des Presseoffiziers der Community Peter M. Dressler 19 000 amerikanische Staatsbürger - davon 4000 in Uniform. Das Gros der in Heidelberg lebenden Amerikaner sind demnach Familienangehörige und Zivilisten. Im Public Affairs-Büro der Community in der Patton-Kaserne standen gestern die Telefone nicht still. Unzählige Bürger riefen an, um den Amerikanern ihr Mitgefühl auszudrücken. Andere wollten Blut spenden. Doch darauf sei die Armee nicht eingerichtet, war zu hören. Spendenwillige wurden laut Dressler an das Deutsche Rote Kreuz vei-wiesen.

Im Auftrag von Oberbürgermeisterin Beate Weber führte gestern die Heidelberger Berufsfeuerwehr eine Spendenaktion in den Ämtern der Stadtverwaltung durch. Einen Scheck in Höhe von 28 000 Mark für die Hinterbliebenen der 300 Feuerwehrleute und rund 80 Polizeibeamte, die bei Rettungsarbeiten in New York ums Leben gekommen waren, überbrachte die OB Weber dann gestern gemeinsam mit Feuerwehrchef Hans-Joachim Henze den Amerikanern. Aus Sicherheitsgründen fand die Übergabe im Beisein der Presse am Haupteingang der Patton-Kaserne statt. Colonel Howard C Butler, Kommandeur der 26th Area Support Group, dankte der Heidelberger Bevölkerung für die Anteilnahme, bevor er die OB in sein Büro bat. Zu einer Gedenkminute in allen städtischen Ämtern hatte Beate Weber gestern um 12 Uhr aufgerufen. "Leider können wir von hier aus nicht direkt helfen", heißt es in einem Aufruf der OB, in dem sie die Heidelberger Bevölkerung bittet, sich rege an der Spendenaktion zu beteiligen (Spendenkonto unten).

"Das schreckliche Geschehen lehrt uns, die wir für unsere Gesellschaft Verantwortung tragen, alles zu tun, um zu friedlichen Konfliktlösungen zu gelangen und keinen Hass entstehen zu lassen. Dies ist auch auf lokaler Ebene notwendig und möglich", so die OB.

Der Gemeinderat verurteilt in einer gemeinsamen Erklärung "den unmenschlichen und unfassbaren Terror, für den es keinerlei Rechtfertigung gibt". Als Zeichen der Anteilnahme und des Mitgefühls und der Freundschaft mit dem amerikanischen Volk und insbesondere den Opfern des Terroraktes ruft er die Bevölkerung auf, sich an der Spendenaktion für die Angehörigen der Verletzten und getöteten Feuerwehrleute, Polizisten und Hilfskräfte zu beteiligen. Rektor Professor Jürgen Siebke bekundet für die Universität gegenüber ihren amerikanischen Studierenden und Wissenschaftlern "die aufrichtige Anteilnahme an den Opfern der unfassbaren Terroranschläge auf Menschen und Einrichtungen ihres Landes".

Spenden können unter dem Stichwort "Spenden für Hilfskräfte, Terroranschläge in New York" auf das Konto Nummer 6565 870 bei der Sparkasse Heidelberg (BLZ 672 500 20) eingezahlt werden.
Von Dorothea v. Holleben und Peter Wiest, RNZ vom 13.9.20011

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