Die "Apartheidsmauer"

Israels "Sicherheitszaun" im Detail

Größtenteils bildet die Mauer mit ihrer ?Infrastruktur? aber einen etwa 50 bis 100 Meter breiten Streifen von Sicherheitsanlagen: Stacheldrahtrollen, elektrosensorische Zäune, Militärstraßen, breite Gräben, die Fahrzeuge aufhalten sollen, und eine räumlich nicht genau definierten ?Sicherheitszone? auf palästinensischer Seite. Zusätzlich sind an vielen Stellen kilometerweit vorgelagerte Gräben und Militärcheckpoints geplant, die den Zugang zu den Gebieten in Mauernähe kontrollieren sollen und diese de facto in große Gefängnisse verwandeln.

Rechts: Erklärung der Zeichnung

deutsche Übersetzung aus:

http://www.steinbergrecherche.com/index.htm

Originalquelle:http://www.solidarite-palestine.org/mur033.html

1
Wachturm mit Radaranlage und Soldaten mit Nachsichtgeräten
2
Infrarot-Kamera, ergänzt durch Video-Kameras an Ballons und in Drohnen
(unbemannten Flugzeugen). Alle Daten werden in Realzeit an einen
Kommandoposten übermittelt.
3
NATO-Drahtrollen («razor wire») von 1 m 80 Höhe.
4
Asphaltstraße für Truppenbewegungen. Zwischen Straße und NATO-Draht verrät ein Sandstreifen an den Fußspuren, wer sich zu nähern versucht hat.
5
Drei Meter hoher Zaun mit Berührungssensoren
6
Entlang der von Israel als  "risikoreich" eingestuften Abschnittewird der Zaun durch eine Betonmauer von acht Metern Höhe ersetzt.
7
Straße für Patrouillenfahrzeuge
8
Zwei Meter tiefer Graben, um den Durchbruch palästinensischer Fahrzeuge zu verhindern.
9
NATO-Drahtrollen und Bodensensoren, um jede Bewegung zu registrieren, bevor der Zaun erreicht wird.



siehe auch: Verlauf der Mauer
Themenseite Palästina/Israel


Bilder der Mauer
Die Mauer teilt die Westbank in drei Kantone. Sie hält die palästinensische Bevölkerung im Würgegriff: Bauern können nicht mehr auf ihre Felder gelangen, einige Städte sind nur noch über israelische Checkpoints zu betreten oder zu verlassen, all das auf neuerlich annektiertem palästinensischen Boden. Mehr als 12000 Familien sind vom Mauerbau betroffen. Die Mauer droht den Friedensprozess ins Stolpern zu bringen.

Die Apartheidsmauer
Die Apartheidsmauer
 
Die Apartheidsmauer
Die Apartheidsmauer
Die Apartheidsmauer
Die Apartheidsmauer

Ein Wachturm in Kalkilia.

In Kalkilia ist die Betonmauer acht Meter hoch.

Elektrozaun

Kinder am Fuße der Mauer im Bau bei Kalkilia. Bald wird das provisorische Spielgelände durch einen Sicherheitsstreifen von 40 Metern Breite ersetzt sein.

Stacheldrahtrollen. Wie man auf dem Bild sieht, handelt es sich nicht um gewöhnlichen Stacheldraht, sondern um einen Draht, der mit rasierklingenscharfen Zacken bestückt ist (NATO-Draht).

Im Nordosten von Kalkilia liegt Jayus (30.000 Einwohner) mit seinen 900 Hektar abgetrennten Feldern. Das ist einer der Orte in der Nähe der Grünen Linie, dessen Felder und Broterwerb vom Mauerbau am meisten betroffen sein werden. Ein großer Teil der Felder außerhalb des Ortes ist bereits planiert, und zwei oder drei Feldwege sind blockiert.

 


Falamia im Norden von Kalkilia

Das erste Foto wurde am 16. Oktober, das zweite am 29. Dezember 2002
aufgenommen (© ARIJ).

Ein Streifen von hundert Metern Breite und acht Kilometern Länge hat einen großen Teil der Felder dieses Dorfs mit 600 Einwohnern zerstört, die allerdings Tausenden von Familien aus der Gegend um Kalkilia und Tulkarem gehören. Der Rest (ungefähr 35 Hektar) wird abgetrennt und für seine Besitzer unerreichbar sein. Die Felder von Falamia machen ungefähr 45 % der palästinensischen landwirtschaftlichen Produktion aus und versorgen ganz Westjordanland mit Früchten und Gemüse. Außerdem hat der Mauerbau das Wasserleitungssystem beschädigt, das auch die Versorgung von vier Nachbardörfern sichert. Drei seiner fünf Brunnen wurden von der französischen Regierung finanziert.


Israelische Armee zerstört Häuser. Zwei Kinder sitzen verzweifelt davor

Die amerikanische Friedensaktivistin Rachel Corrie wurde von einem
israelischen Bulldozer überfahren.

Die üble Mauer oder der «schleichende Transfer»

Die Mauer zwischen Israel und Palästina wird den Weg in eine Zukunft des Friedens blockieren

von Uri Avnery, Israel

Dieser üble Wall ist nicht nur ein Instrument, um Palästinenser zu enteignen, nicht nur ein Terrorinstrument, als Verteidigung gegen Terrorismus getarnt, nicht nur ein Instrument der Siedler, als Sicherheitsmassnahme vorgetäuscht. Er ist vor allem ein Hindernis für Israel, ein Wall, der unseren Weg in eine Zukunft des Friedens, der Sicherheit und des Wohlstands blockiert.

Den Bruchteil einer Sekunde lang war ich von panischer Angst erfüllt. Das schreckliche Monster, das auf mich zukam, war kaum mehr als fünf Meter von mir entfernt und bewegte sich auf mich zu, als ob ich nicht da wäre. Der riesige Bulldozer schob einen grossen Haufen Erde und Geröll vor sich her. Der Fahrer, zwei Meter über mir, schien ein Teil dieser Maschine zu sein. Es war klar, nichts würde ihn aufhalten. Ich sprang im letzten Augenblick zur Seite.

Vor ein paar Wochen war die amerikanische Friedensaktivistin Rachel Corrie in einer ähnlichen Situation; sie erwartete, dass der Fahrer anhält. Er tat es nicht, und sie wurde zu Tode zermalmt.

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Quellen:
Homepage, sowie Broschüre von Gush Shalom The Wall - als PDF (4 MB)
unter http://www.gush-shalom.org/thewall/thewall.pdf
sowie Kommunisten-online:
http://www.kommunisten-online.de/Kriegstreiber/apatheidsmauer2.htm

Auf der Homepage von Pengon (Palestinian Environmental NGOs Network gibt es auch ein großes Poster mit detailierter Landkarte und Infos

Infos gibt es auch auf der Homepage der "Internationalen Kampagne gegen die Mauer"
http://www.stopthewall.org/