Home Fr. 28. November 2006

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Infos zum Thema

Neues Deutschland, 23.11.2006
"Was bleibt noch von Palästina?" 
Jeff Halper und Fathi Khdirat im Gespräch über die Mauer und den "Konvergenzplan" der israelischen Regierung

 "Weg mit der Mauer in Palästina - Europa und der Israel-Palästina-Konflikt", über die Konferenz am 18. Nov. in Berlin stattfand.

Rolf Verleger, Judith Bernstein, Kurt Goldstein, Esther Bejarano, Fanny-Michaela Reisin und 60 weitere jüdische Erstunterzeichner, 21.11. 2006
Schalom 5767 (Berliner Erklärung)
Ein Appell der die Bundesregierung auffordert, "die israelische Besatzungspolitik nicht länger zu tolerieren" und "den Boykott der Palästinensischen Autonomiebehörde zu beenden" 
»» Diese Erklärung kann als Online-Petition im Internet unter www.schalom5767.de unterzeichnet werden

Frankfurter Rundschau, 15.11.2006
Freundschaft und Kritik 
- Das "Manifest der 25 Wissenschaftler" darüber, warum die "besonderen Beziehungen" zwischen Deutschland und Israel überdacht werden müssen 

Wochenzeitung WOZ, 23.11. 2006
"Erfolgreicher als Lenin" 
Gespräch mit Helga Baumgarten, Politologin an der palästinensischen Bir Seit Universität über Hamas - Eine widersprüchliche Partei in einem widersprüchlichen Konflikt 

Norman Paech, Neues Deutschland 11.11.06
Ein Leben wie im Gefängnis 
Prof. Norman Paech, Bundestagsabgeordneter der Linkspartei, schildert Eindrücke von einem Besuch im Gaza-Streifen 

Uri Avnery, 18.11.2006
Grossmans Dilemma 
Der israelische Schriftsteller David Grossman ("Peace Now") hielt am Jahrestag des Attentats auf Premier Jitzhak Rabin vor 100.000 eine Gedenkrede. Avnery stellt darin Schritte in die richtige Richtung fest, kritisiert aber das Festhalten an zionistischen Grundmustern

Europäische Juden für einen gerechten Frieden EJJP, 8.11.2006 
EU muss angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza energische und eindeutige Maßnahmen ergreifen

Peace Now, Nov. 2006 
Peace Now belegt Diebstahl palästinensischen Bodens
Studie zeigt, dass Israel für den Siedlungsbau palästinensisches Privatland gestohlen hat

Peace Now, Nov. 2006 
Breaking the Law in the West Bank
One Violation Leads to Another: A Report on Israeli Settlement Building on Private Palestinian Property 

IPPNW-Presseinformation, 30.10. 2006: 
UN untersucht Uranwaffeneinsatz - Setzte Israel Uranbomben in Libanon ein?

Andrea Bistrich junge Welt, 17.10.2006 
Waffentest in Gaza 
Israel experimentiert bei Militäroffensive mit DIME-Munition. Palästinensische Ärzte beklagen extreme Verletzungen

Uri Avnery, FREITAG, 27.10.2006 
Das große Experiment
Humanitäre Katastrophe im Gazastreifen: Wann werden die Palästinenser auf die Knie fallen und um Gnade bitten?

Felicia Langer, FREITAG, 17.11.2006 
Nicht in meinem Namen 
Kommentar zu den Toten von Beit Hanoun 

junge Welt, 17.11.2006
EU-Parlament »zutiefst empört« über Israel Angriffe auf Palästinenser 
»flagrante Verletzung des internationalen Rechts« 

Rüdiger Göbel, junge Welt, 16.11.2006
UNO soll Massaker in Beit Hanun untersuchen 
Menschenrechtsrat will Kommission nach Gaza schicken. Israel droht nach Raketenangriff mit neuer Offensive 

Andrea Bistrich junge Welt, 23.10.2006 
Krieg gegen Gaza - Opferbilanz Gesundheitsministerium veröffentlicht Bilanz der israelischen Offensive »Sommerregen«. Illegale DIME-Waffe auch im Libanon getestet?

Naila Ayesh, junge Welt, 10.11.2006 
»Vereint gegen die Besatzung« 
Im Kampf für ein unabhängiges Palästina sind laizistische und religiöse Frauen im Gazastreifen vereint. Ein Gespräch mit der palästinensischen Feministin Naila Ayesh

junge Welt, 07.10.2006
»Es gibt kein heiliges oder unheiliges Leid« 
Gespräch mit Raji Sourani. Über das Elend der Palästinenser in Gaza und die notwendige Verteidigung des Völkerrechts

Tariq Ali, Noam Chomsky, E. Galeano, Arundathi Roy u.a.: Solidarität mit Libanon und Palästina

Gadi Algazi, Le Monde dipl., 11.8.2006
Israels Siedlungen als lohnendes Geschäft

 

„Willst Du Frieden, dann schaffe Gerechtigkeit“

 
Prof. Dr. Jeff Halper, Jerusalem
Leiter des Israelischen Komitees gegen Hauszerstörung
 
Di., 28.11.2006, 19.30 Uhr,
Haus der Begegnung, Heidelberg, Merianstraße 1

Veranstalter: Kath. und Evang. Dekanat Heidelberg, Heidelberger Friedensratschlag,
Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg, Freunde arabischer Kunst und Kultur e.V.

 
Eintritt frei

Ob am Ende des Nahostkonflikts ein Staat, zwei Staaten oder eine Konföderation steht, ist innerhalb der israelischen und palästiensischen Friedensbewegung umstritten. Was diese aber nicht dulden will, ist die derzeitige Art von Apartheid, Palästinenser in Enklaven (Bantustans), die Palästinensern nicht dieselben Bürgerrechte zugesteht wie jüdischen Israelis. Seit Jahren wehrt sich Jeff Halper gegen die israelische Politik der Hauszerstörung. Palästinenser erhalten keine Baugenehmigungen. Für sie wird kein Baugebiet ausgewiesen. Bauen sie trotzdem, müssen sie Strafe zahlen und ihr Haus wird abgerissen.

Jeff Halper ist Professor für Anthropologie an der Universität in Beer Sheva. Er ist 1973 als Gegner des Vietnamkriegs aus den USA nach Israel eingewandert. Während seines Militärdienstes als israelischer Staatsbürger verweigerte er den Dienst mit der Waffe, ebenso den Dienst in den Besetzten Gebieten. 1997 gründete er mit Gleichgesinnten das „Israelische Komitee gegen Hauszerstörung“ (ICAHD = Israeli Committee Against House Demolition).

Das Komitee gehört zu den ersten israelischen Friedensgruppen, die mit Palästinensern in Israel und in den Besetzten Gebieten zusammenarbeiten. Das ICAHD widersetzt sich mit juristischen Mitteln und gewaltfreien Aktionen der Zerstörung palästinensischer Häuser.

Das Komitee hat erkannt, dass es Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern nur durch Wiederherstellung von Gerechtigkeit geben kann – eine Gerechtigkeit, die durch direkte gewaltfreie Aktionen und durch das Festhalten an Menschenrechten herbeigeführt werden muss.

Siehe auch das aktuelle Interview mit ihm im Neuen Deutschland v. 23.11.2006
"Was bleibt noch von Palästina?" - Jeff Halper und Fathi Khdirat im Gespräch über die Mauer und den "Konvergenzplan" der israelischen Regierung

sowie:


Weg mit der Mauer in Palästina
Konferenz zum israelisch Palästinensischen Konflikt am 18. Nov. 2006 in Berlin


Geöffnetes Tor durch die Apartheids-Mauer in Bethlemen

Die Veranstaltung mit Jeff Halper ist Teil einer Veranstaltungsreihe in Zusammenhang mit der Konferenz "Weg mit der Mauer in Palästina - Europa und der Israel-Palästina-Konflikt", die am 18. Nov. in Berlin stattfand.

Mehr als 200 Teilnehmer waren in die Genezareth-Kirche im Bezirk Neukölln gekommen, um über die fortdauernde Repression in den besetzten Gebieten, die katastrophalen Folgen der Libanon-Invasion sowie mögliche Proteste in Europa zu diskutieren. Aktivisten aus der Region wie Fathi Khdirat von der palästinensischen Kampagne gegen die Apartheidsmauer oder Jeff Halper vom israelischen Komitee gegen Häuserzerstörung analysierten die Ziele der Besatzungsmacht. 
Die bisherige Argumentation, wonach es sich bei der Mauer um eine Sicherheitsanlage und keine politische Grenze handle, sei von der israelischen Führung mittlerweile fallengelassen worden, erklärte Halper. Tatsächlich werde die Herausbildung eines überlebensfähigen palästinensischen Staates unmöglich gemacht.

Boykott ist nicht gleich Boykott: Überall würde man sich über mögliche Sanktionen gegen Israel erregen, monierte Jeff Halper .... Doch wer beschwere sich, wenn Deutschland der Bürgermeisterin von Ramallah, Janet Michael, die Einreise zur Teilnahme an dieser Veranstaltung zahlreicher Friedensgruppen und palästinensischer Gemeinden in Deutschland verweigert? 
Da mit der linken Palästinenserin nicht nur diese selbst, sondern zugleich ein ganzes Volk boykottiert würde, forderte Halper ein »starkes Zeichen« des Protests. 

Im weiteren wurden mögliche Protestaktionen in Deutschland beraten. In Anlehnung an eine internationale Kampagne war von »Boykott, Investitionsentzug, Sanktionen und politischer Aufklärung« die Rede. Die Bewegung gegen die Apartheid in Südafrika habe gezeigt, wie effektiv eine Blockadekampagne der Basis sein könne, so Konferenzteilnehmer. Unklar blieb, ob alle Produkte aus Israel boykottiert werden sollen, oder nur diejenigen, die in den völkerrechtswidrigen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten hergestellt werden.

Laut Abschlußerklärung soll auf deutsche und EU-Instanzen so lange eingewirkt werden, »bis Waffenexporte in die Krisenregion Nahost völlig eingestellt« werden. Außerdem werden Kampagnen israelischer und palästinensischer Aktivisten gegen die Errichtung des »Trennungszauns« unterstützt – sofern sie gewalt frei sind. 
(junge Welt 20.11.2006)

»» "Homepage der Konferenz
»» Abschlusserklärung der Konferenz

Organisiert wurde die Konferenz vom Koordinationskreis Stoppt die Mauer in Palästina

Weitere Aktionen des Koordinationskreis, an dem sich u.a. die IPPNW, die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost und Pax Christi beteiligen sind:

»» Petition und Unterschriftensammlung für Sanktionen gegen die 
israelische Besatzung

Der Internationale Gerichtshof verurteilt die Mauer in Palästina. Druck auf Israel ist erforderlicher denn je, wenn ein Frieden, der sich auf dem Völkerrecht gründet, erreicht werden soll. 
... weiterlesen, unterzeichnen, Unterschriftenliste downloaden

»» Petition an den deutschen Bundestag: Keine Rüstungslieferungen an Nahost

Petition der Kooperation für den Frieden: "Die UnterzeichnerInnen dieser Petition legen Beschwerde ein gegen die Entscheidungen des Bundessicherheitsrats, der Lieferung von zwei U-Booten der Dolphin-Klasse sowie der Lieferung eines Testexemplars des gepanzerten Truppentransportfahrzeugs 'Dingo 2' nach Israel zuzustimmen." ... weiterlesen