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;Di. 22. Juni 2021 ‒ Gedenkkundgebung
Druckvorlagen

   Einladungsflugblatt
 
 Plakat

  Vor 70 Jahren: Deutscher Überfall auf die Sowjetunion
- informatives Faltblatt der VVN/BdA von 2011

Fotos

Fotogalerie mit vielen Fotos auf der Seite des Friedensbündnis:
https://www.friedensbuendnis-heidelberg.de/

Berichte

Reden und Lieder zum Krieg und zum Frieden,
RNZ, 24.6.2021

Gedenkveranstaltung in Heidelberg zum 80. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion
Kommunalinfo Mannheim, 24.6.2021

Redebeiträge

 Joachim Guilliard, Friedensbündnis
Einleitender Überblick über den Charakter als Vernichtungskrieg, die Legende von der "sauberen Wehrmacht" und die deutsche Verpflichtung zu Frieden und Entspannung

  Bernd Zieger, Die LINKE
(Audio) zum Ausmaß der Verbrechen und das mangelnde Gedenken

  Martin Hornung, IG-Metall
Über das Schicksal sowjetischer ZwangsarbeiterInnen in Heidelberg

  Silke Makowski (VVN/BdA)
Auswirkung des Überfalls auf den Widerstand in Deutschland

  Felix Diener, SDS
(Youtube) Geschichtsrevisionismus in der Wissenschaft, angebliche Mitschuld der Sowjetunion an den Gräueltaten

Musik

"Zhuravli" (Kraniche) gesungen auf russisch und deutsch
von Darya Lenz (Sängerin), Micha Csaszkóczy (Gitarre,
Gesang) und Rike Fießer (Querflöte)
 - als Video  (Hinweis: benötigt gut 10 Sekunden bis es startet)
 - nur Audio

neue Literatur

Hannes Heer, Christian Streit
Vernichtungskrieg im Osten - Judenmord, Kriegsgefangene und Hungerpolitik,
VSA Verlag, 2020


Infos / Stellungnahmen

Wir erinnern – 80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion
VVN/BdA, 3. Juni 2021

Appell für Frieden und Mahnung des Ältestenrates der Partei „Die Linke“, 14.3.2021

Sevim Dagdelen
80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion: Für ein würdiges Gedenken – Dank euch, ihr Sowjetsoldaten!
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, 7.5.2021

"Frieden mit Russland keine moralische Pflicht"
Berliner Außenpolitiker dringen auf neue Konfrontationen gegen Russland: Embargo, Ausschluss vom Zahlungssystem SWIFT, militärische Einschüchterung.
german-foreign-policy.com, 3.5.2021

Erhard Eppler:
22. Juni 1941: Gegen alten Hass und neuen Unverstand
Mitschrift der Rede von Prof. Dr. Erhard Eppler in Berlin am 22. Juni 2016 aus Anlass des 75. Jahrestages des faschistischen deutschen Überfalls auf die Sowjetunion
Hans Springstein, FREITAG, 24.06.2016 

Martin Seckendorf
"Pforte zur dauernden Herrschaft über die Welt"
Vor 70 Jahren beschloß die deutsche Führung unter der Deckbezeichnung »Fall Barbarossa«, die Sowjetunion zu überfallen
junge Welt, 18.12.2010

Dietrich Eichholtz
Befreiung von Moskau
"Barbarossa": Das Entscheidungsjahr 1942
jungen Welt, 5. und 6. Januar 2012
 

Kriegsjahr 1941 - Ein folgenreiches Jahr für die Weltgeschichte
Das „Unternehmen Barbarossa“ markierte den Beginn eines brutalen Vernichtungsfeldzugs. Der Journalist Joachim Käppner bilanziert in seinem Buch „1941“ klug und kenntnisreich dieses entscheidende Jahr für die Weltgeschichte.
DLF, 20.06.2016
 

Lieder/Videos

"Steh auf, steh auf, du Riesenland!" ("Der heilige Krieg")
Text: Wassili Lebedew-Kumatsch, Musik: Alexander Alexandrow
Berühmtes russisches Lied gegen den faschistischen Überfall, das in der Sowjetunion ab Herbst 1941 jeden Morgen im Radio gespielt wurde, gesungen vom Alexandrow-Chor der Roten Armee
 mit Ernst Busch, der den deutschen Text über den russischen Gesang vorträgt
  Historische Aufnahme von 1942 (aus dem Film ""Концерт - фронту" ("Konzert - Front")
 

Zhuravli - Kraniche, ( Журавли́, Schurawli, )
eines der populärsten russischen Lieder über den Zweiten Weltkrieg
Musik: Jan Frenkel, Text: Rasul Gamsatow.
  von Vladimir Korneev und dem WDR Funkhausorchester
  dt. Übersetzung

Franz Josef Degenhardt
Wolgograd · Mit aufrechtem Gang

Gedichte

Jewgeni Jewtuschenko,
Meinst du, die Russen wollen Krieg??
 

Bertolt Brecht
„An meine Landsleute“

Bertolt Brecht
„Das Gedächtnis der Menschheit“
Rede auf dem Wiener Völkerkongress für den Frieden im Jahre 1952

 


VERNICHTUNGSKRIEG

Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941

Erinnerung und Mahnung zum Frieden

Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag
mit Kultur- und Redebeiträgen zu den Grausamkeiten des Krieges, den ungeheuren Opfern, dem Leid von ZwangsarbeiterInnen auch in Heidelberg und der deutschen Verantwortung für den Frieden,
u.a. von: 

  • Darya Lenz (weißrussische Sängerin), begleitet von Valentsina Batura auf einer Zymbal (russische Kastenzither)
  • Michael Csaszkóczy (Gitarre, Gesang) und Rike Fießer (Querflöte)
  • Bernd Köhler (Gitarre, Gesang ) und die Schauspielerin Monika-Margret Steger mit dem Stück "Telefonzelle"
  • Jean-Michel Räber (Schauspieler, Gedichte. von Bertolt Brecht, Mascha Kaléko …)
     
  • Joachim Guilliard (Friedensbündnis) über den Charakter als Vernichtungskrieg, die Legende von der "sauberen Wehrmacht" und die deutsche Verpflichtung zu Frieden und Entspannung
  • Bernd Zieger (Die LINKE) zum Ausmaß der Verbrechen und das mangelnde Gedenken
  • Martin Hornung (IG-Metall) und Hildegard Lutz (Stolperstein-Initiative) zum Schicksal sowjetischer ZwangsarbeiterInnen in Heidelberg
  • Silke Makowski (VVN/BdA) auf die Auswirkung des Überfalls auf den Widerstand in Deutschland, wie die Vorbote-Gruppe in Heidelberg und Mannheim
  • Felix Diener (SDS) zur wissenschaftlichen Planung des Raubs und der Vernichtung

Dienstag 22. Juni 2021
18 Uhr | Universitätsplatz, Heidelberg

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Veranstalter (im Rahmen des Friedensbündnis HD) Forum gg. Militarismus u. Krieg, DIE LINKE HD, Die Linke.SDS HD, DKP HD, Freidenker HD und VVN/BdA HD 
unterstützt von Pax Christi HD, DGB Heidelberg Rhein-Neckar und GEW Rhein-Neckar-Heidelberg  


 

Aufruf:

VERNICHTUNGSKRIEG
Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941

Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion. Der als rassenideologischer Vernichtungskrieg geplante Feldzug führte zu einer beispiellosen Brutalität in der Kriegsführung und der Besatzungspolitik. Hauptziel des deutschen Faschismus war die Ausmerzung des Sozialismus („jüdischen Bolschewismus“) sowie die Eroberung eines riesigen Kolonialreiches in Osteuropa bis zum Ural(„neuer Lebensraum im Osten“), dessen rücksichtslose „Germanisierung“ und die Versklavung der zu „Untermenschen“ erklärten slawischen Völker. Der Raub von Rohstoffen, Nahrungsmittel und Arbeitskräften sollte die Ressourcen schaffen, die das faschistische Deutschland zur Fortsetzung seines Kampfes um die Vormachtstellung in der Welt benötigte und gleichzeitig Versorgungsmängel für die deutsche Bevölkerung begrenzen. Der Hungertod von vielen Millionen Sowjetbürgern war einkalkuliert.

»Viele 10 Millionen von Menschen werden in diesem Gebiet überflüssig und werden sterben oder nach Sibirien auswandern müssen. Versuche, die Bevölkerung dort vor dem Hungertod zu retten ... unterbinden die Durchhaltepolitik Deutschlands und Europas. Darüber muss absolute Klarheit bestehen.« (aus den „Richtlinien für die Führung der Wirtschaft in den neubesetzten Gebieten“ vom 23. Mai 1941)

Die Wehrmacht führte ihren Feldzug daher vom ersten Tag an mittels barbarischen Terrors gegen die Zivilbevölkerung. Musste sie sich zurückziehen, hinterließ sie „verbrannte Erde“. Deutsche Soldaten zerstörten von 1941 bis 1945 über 1700 Städte, 70.000 Dörfer, 32.000 Fabriken und 4000 Bibliotheken. Am Schlimmsten traf es Weißrussland, wo nahezu alle Städte in Schutt und Asche gelegt und im Zuge der Besetzung 2,2 Millionen Zivilisten und Kriegsgefangene ermordet wurden.

Insgesamt kamen bis zum Sieg über den deutschen Faschismus über 27 Millionen Sowjetbürgerinnen und Sowjetbürger ums Leben. Millionen sowjetischer Kriegsgefangener und ZwangsarbeiterInnen starben in deutschen Lagern. Der Überfall markierte zugleich den Beginn des Holocausts – die Ermordung der Jüdinnen und Juden in allen von Deutschland eroberten und besetzten Ländern.

Die Bestrebungen, „Lebensraum“ im Osten zu gewinnen hatte es schon im deutschen Kaiserreich gegeben und auch 1941 gab es von den herrschenden Kreisen breite Zustimmung. Nicht nur die Faschisten, nahezu alle entscheidenden Kräfte aus Politik, Wirtschaft und Militär standen einmütig und entschlossen hinter dem Überfall auf die UdSSR und waren vom Erfolg überzeugt.

Die Sowjetunion trug die Hauptlast des Kampfs gegen den Faschismus!

Doch Ende 1941 wurde der Vormarsch vor Moskau gestoppt. Ein Jahr später besiegelte dann die vernichtende Niederlage in Stalingrad die Wende im Zweiten Weltkrieg. Unter ungeheuren Opfern und Entbehrung leisteten die Bevölkerung der Sowjetunion und ihre Rote Armee den größten Beitrag zur Befreiung Europas von der Herrschaft des deutschen Faschismus.

Verpflichtung Deutschlands für Frieden und Entspannung

Aus dem verbrecherischen Krieg und seinen Opfern erwächst eine besondere geschichtliche Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland gegenüber den Menschen in Russland: die Verpflichtung für die Nachfolgerin des „Dritten Reiches“, alles zu tun, damit von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgeht, sondern eine Politik für Frieden und Entspannung.

»Wer als Deutscher über Russland und seine Menschen redet, auch über seine Politiker, seinen Präsidenten, muss im Gedächtnis haben, was heute vor 75 Jahren begann. Dann wird jede verletzende Arroganz verfliegen und sich das Bedürfnis regen, wenigstens einen Bruchteil des Horrors wieder gutzumachen.« (Erhard Eppler, ehem. Bundesminister (SPD) am 22.6.2016, zum 75. Jahrestag des Kriegsbeginns)

Die aktuell vorherrschende Politik Deutschlands geht jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Gemeinsam mit seinen NATO-Verbündeten setzt sie auf Konfrontation, Einkreisung, Aufrüstung und Aufmarsch gegen Russland. Folgerichtig will sie auch die Erinnerung an den Raub- und Vernichtungskrieg im Osten Europas verblassen lassen. Skandalöser Weise wird es zum diesjährigen runden Jahrestag kein offizielles Gedenken geben. Stattdessen spielt Deutschland eine zentrale Rolle im Nato-Großmanöver Defender 21 in dessen Rahmen 28.000 NATO-Soldaten den Krieg gegen Russland an dessen Südgrenze üben.

Frieden in Europa und der Welt kann es nur mit und nicht gegen Russland geben!

Mit unserem Gedenken an den Beginn des Überfalls vor 80 Jahren und dem Erinnern an die deutschen Verbrechen in diesem Krieg, wenden wir uns gegen das Bestreben, die sich daraus ergebende Verpflichtung für die deutsche Politik vergessen zu lassen. Wir wollen damit unserer Forderung nach einer entschiedenen Friedens- und Entspannungspolitik Nachdruck verleihen. Auf die Tagesordnung gehört ein System gemeinsamer Sicherheit und kontrollierter Abrüstung in Europa und weltweit. Sicherheit für uns Menschen kann nicht durch Hochrüstung, Kriegsdrohungen und militärische Interventionen erreicht werden.

Wir brauchen eine neue Politik der Zusammenarbeit statt der Konfrontation!