Friedensbewegung startet zu Ostermärschen

Lippische Landes-Zeitung, 21.03.2008
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Frankfurt/Main (dpa) - Mit kleineren Aktionen in Hessen, Baden-Württemberg und im Ruhrgebiet hat die Friedensbewegung am Karfreitag ihre Ostermarschaktionen begonnen. Sie richten sich meist gegen den US-Militäreinsatz im Irak, steigende Militärausgaben und die Präsenz der Bundeswehr in Afghanistan.

"Wir wollen Abrüstung statt Sozialabbau", erklärte der IG Metall-Bevollmächtigte Michael Pilz bei der Auftaktveranstaltung im hessischen Bruchköbel bei Hanau. Laut Polizei nahmen dort rund 100 Menschen an dem Ostermarsch teil.

Mit einer weiteren Entsendung von Kampftruppen nach Afghanistan werde sich die Bundesregierung tiefer verstricken, meinte der Linke- Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gehrcke bei derselben Veranstaltung. "Das Militär bekämpft den Terror nicht, es weitet den Terror aus." Gefordert wurde auch eine Wende in der Nahostpolitik als Voraussetzung ziviler Konfliktlösungen.

Im schwäbischen Biberach an der Riß trafen sich Aktivisten zu einer Friedensmahnwache. In Heidelberg protestierte die örtliche Friedensbewegung mit einer 24-stündigen Mahnwache von Gründonnerstag bis Karfreitag vor dem US-Hauptquartier gegen den Irak-Krieg. Nach Angaben des Veranstalters versammelten sich dort abwechselnd rund 100 Teilnehmer. "Angesichts von einer Million Opfern von Krieg und Besatzung und über vier Millionen Flüchtlingen wurde auch auf die Mitverantwortung der deutschen Regierungen hingewiesen", sagte Joachim Guilliard vom Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg.

In Dortmund gedachten mehrere hundert Menschen am Mahnmal in der Bittermark der 300 Frauen und Männer, die dort im Frühjahr 1945 von der Gestapo erschossen worden waren. Es handelte sich um politische Gefangene, Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter aus zahlreichen Nationen.

Die internationale Tradition der Ostermärsche begann vor 50 Jahren in London. In Deutschland fanden die ersten Märsche 1960 statt. Seit dem Ende des Kalten Krieges ließ die Beteiligung an den Ostermärschen deutlich nach. Die Hauptprotesttage sind der Samstag und der Ostermontag.


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Dokument erstellt am 21.03.2008 um 18:18:03 Uhr
Erscheinungsdatum 21.03.2008